Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Thüringen

Die Europäische Union unterstützt im Rahmen der Kohäsionspolitik auf vielfältige Weise die Entwicklung aller europäischen Regionen und sollen damit für eine Verbesserung der Lebensqualität der EU-Bürgerinnen und EU-Bürger sorgen. Ebenso sollen die Entwicklungsunterschiede zwischen den Regionen verringert werden, um so den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Europäischen Union zu stärken. Das wichtigste Werkzeug der Kohäsionspolitik sind die Struktur- und Investitionsfonds, zu denen auch der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gehört. Die EU stellt Mittel bereit (EFRE in Thüringen 1,165 Mrd. €), welche im Laufe der Förderperiode 2014 – 2020 zur Unterstützung Thüringens verwendet werden können.

Im Operationellen Programm Thüringen EFRE 2014 – 2020 werden die Förderstrategien und –Maßnahmen beschrieben, mit welchen einige der wichtigsten Probleme Thüringens verringert werden sollen. Hierbei muss beachtet werden, dass im Rahmen des EFRE nur bestimmte Unterstützungsmaßnahmen gefördert werden können, andere jedoch ausgeschlossen sind. Beispielsweise können im Rahmen des EFRE keine Weiterbildungen gefördert werden, dies ist aber im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) möglich. In der Förderperiode 2014 – 2020 konzentriert sich der EFRE in Thüringen auf folgende fünf große Förderbereiche (sogenannte Prioritätsachsen):

1. Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation

Die erste Priorität des EFRE liegt auf der Förderung der Innovationskraft der Wirtschaft und der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der staatlich finanzierten Thüringer Forschungseinrichtungen. Hierfür soll auch der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verbessert werden.

2. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen

Die zweite Priorität fokussiert sich auf die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen. Zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit soll die Anzahl von wissens- und technologieintensiven Gründungen erhöht werden. Außerdem soll die Internationalisierung der Wirtschaft vorangetrieben werden, um die Exporttätigkeit anzuregen und mehr von der internationalen Arbeitsteilung zu profitieren. Ebenso sollen die Unternehmen bei Investitionen zur Steigerung des Unternehmenswachstums sowie bei Firmenübergaben unterstützt werden. Zuletzt soll durch touristische Marketingmaßnahmen und gezielte Bauvorhaben die Attraktivität Thüringens als Tourismusstandort gestärkt werden.

3. Verringerung der CO2-Emissionen

Die dritte Priorität des EFRE soll die Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien unterstützen. Hierfür werden sowohl Unternehmen, Kommunen als auch landeseigene Liegenschaften gefördert.

4. Risikomanagement, Umweltschutz und nachhaltige Nutzung der Ressourcen

Die vierte Priorität unterstützt den Hochwasserschutz und die Wiederherstellung naturnaher Ökosysteme bei Fließgewässern. Letzteres soll durch eine Kombination aus Maßnahmen erreicht werden, u.a. durch die Schaffung naturnaher Gewässerstrukturen, die Verbesserung der Gewässerdurchgängigkeit und durch die Renaturierung und Vernetzung von Lebensräumen.

5. Nachhaltige Stadtentwicklung

Im Rahmen der fünften Priorität wird die Stärkung ausgewählter Kommunen als attraktive Wirtschafts- und Sozialräume unterstützt. Ein weiteres Ziel ist die Revitalisierung nicht mehr genutzter Industrieflächen sowie leerstehender Wohnflächen für Siedlungsstrukturen.